Raum für das soziales Miteinander gemeinsam gestalten

Soziales Miteinander

Projektträger

Bürgergenossenschaft Holzminden eG

Durchführungsort/-gebiet

Holzminden

Die Fotos zeigen den Zustands des Objekt vor Beginn des Innenausbaus. (Fotos vom Projektträger zur Verfügung gestellt).

Im Jahr 2019 haben sich Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt zur Bürgergenossenschaft Holzminden zusammengeschlossen. Ihnen liegt eine vitale Entwicklung der Innenstadt am Herzen, die sie „gemeinsam gestalten“ und so die Innenstadt als zentralen Versorgungsbereich von Holzminden stabilisieren wollen. So soll die Innenstadt als Ort für Wohnen und Arbeiten, für Gewerbe, Handel, Kultur und Bildung erhalten werden. Neben der Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand und dem Mitwirken bei Planungs- und Beteiligungsprozessen hat sich die Bürgergenossenschaft einen ganz konkreten Auftrag gegeben: Durch Erwerb, Sanierung und Nutzung leerstehender oder mindergenutzter Gebäude in der Altstadt will sie zu Erhalt und zur Belebung der Bausubstanz beitragen.

2020 hat die Bürgergenossenschaft dazu ein erstes Haus erworben. Das 115 qm große ehemalige Wohn- und Geschäftshaus in der Oberbachstraße 31 stand zu diesem Zeitpunkt rund 20 Jahre lang leer. Die Planungen sahen vor, bis 2023 zwei Mietwohnungen auszubauen und die Mieteinnahmen mittelfristig zum Erwerb eines weiteren Objekts zu verwenden. Allerdings haben die Pandemie und die Baukostensteigerungen die Umsetzung verzögert. So konnten bisher nur die Maßnahmen an der Gebäudehülle durchgeführt werden.

Aus einer Kooperation mit dem „Projekt Begegnung“ ergibt sich nun eine neue Perspektive für das Gebäude, die im Rahmen dieses LEADER-Projekts verfolgt werden soll. Die gemeinnützige Gesellschaft ist ein Dienstleister für unterschiedliche Jugendhilfeleistungen, u. a. aus dem Bereich der Jugendgerichtshilfe. Dazu gehören die Vermittlung von Sozialstunden und soziale Trainingskurse für straffällige Jugendliche aus dem gesamten Kreisgebiet. Ziel dieser Kurse ist es, den Jugendlichen ein Leben ohne Kriminalität zu ermöglichen und ihre Integration in die Gesellschaft zu fördern. Voraussetzung für eine erfolgreiche Durchführung der Kurse wie auch der Sozialstundenvermittlung ist u. a. ein Umfeld, das den besonderen Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht. So sollten die Räumlichkeiten gut zu erreichen sein, aber diskret betreten werden können, damit die Teilnahme an den Angeboten für die Jugendlichen nicht mit einem „öffentlichen Schaulaufen“ verbunden ist.

Das Gebäude in der Oberbachstraße 31 ist vor diesem Hintergrund ein idealer Standort. Hier sollen im Rahmen des vorliegenden LEADER-Projekts ein Gruppenraum und die notwendigen Büro- und Beratungsräume hergestellt werden. Die geplanten Maßnahmen umfassen die technische Gebäudeausstattung (Heizung, Sanitär und Elektro), die Herstellung von Wänden, Decken und Böden sowie der Treppe und der Innentüren. Die Außenhülle des Gebäudes, also die Fassade mit Fenstern und Dach sowie die tragenden Innenwände sind fertiggestellt und nicht Bestandteil dieses Antrags.

Im Vordergrund des geplanten Projekts steht die Schaffung von Räumlichkeiten für ein Beratungsangebot für junge Menschen in einer schwierigen Lage. Entsprechend wird es dem Handlungsfeld „Soziales Miteinander“ mit dem Handlungsfeldziel „Teilhabe erleichtern“ zugeordnet und als „öffentliches Projekt“ eingeordnet. Auch aus der Umsetzung durch die Bürgergenossenschaft ergeben sich Zielbeiträge für die Handlungsfelder des REK: Zum einen ist „Die Attraktivität und Aufenthaltsqualität der Orte zu stärken“ ein Ziel im REK Handlungsfeld „Lebendige Orte“ und das satzungsgemäße Ziel der Bürgergenossenschaft. Zum anderen ist die besondere Anerkennung von bürgerschaftlichem Engagement – wie dem der in der Bürgergenossenschaft aktiven Menschen – übergeordnetes Ziel des Handlungsfelds „Soziales Miteinander“. Das Engagement der Bürgergenossenschaft entspricht dem auf Seite 55 des REK formulierten Leitgedanken der Unterstützung „unternehmerischer Menschen“ in besonderem Maße. Es wird auch in den im Rahmen des Projekts vorgesehenen Eigenleistungen deutlich.

Für die notwendige nationale Kofinanzierung sind Mittel der Stadt Holzminden und Landesmittel vorgesehen.

Gesamtkosten (brutto) 147.087 Euro
Beitrag LEADER 87.500 Euro
(Stand zum Zeitpunkt der Beschlussfassung)  

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