SAVe - Sammlungen und Archivalien im Verbund erschließen

Soziales Miteinander

Projektträger

Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.

Durchführungsort/-gebiet

Südniedersachsen

Die Projektbeteiligten freuen sich über Start des Projekts. (Auftakttreffen, 15.02.2024)

Die reiche südniedersächsische (Kultur-)Geschichte ist eine Grundlage für die regionale Identität und den Zusammenhalt in der Region. Sie kann über Objekte zugänglich gemacht werden, wie sie in den südniedersächsischen Museen und Archiven über Jahrzehnte gesammelt worden sind. Allerdings kann ein Objekt aus einer Sammlung erst dann zu einem „Schatz“ werden, wenn es in den Kontext seiner Geschichte und Umgebung eingebettet „zum Sprechen“ gebracht werden kann. Leider fehlt es dafür oft an den Voraussetzungen: Damit ein Objekt erschlossen werden kann, muss es eindeutig in der Menge der Sammlungsgegenstände identifizierbar, d.h. inventarisiert sein und es muss in einer geeigneten Depotumgebung aufbewahrt werden, damit sich sein Wert erhält.

Hier setzt das vorliegende Projekt an: Zusammen mit ausgewählten Museen bzw. Sammlungen in den fünf südniedersächsischen LEADER-Regionen möchte der Landschaftsverband Südniedersachsen Objekte aus der Region erschließen und bewahren. Dabei wird zunächst vor Ort gesichtet, priorisiert und beispielhaft inventarisiert. Besonders wertvolle Objekte werden identifiziert, werterhaltend gesichert und für die digitale und analoge Präsentation aufbereitet. Das haupt- und ehrenamtliche Personal der Häuser wird eingearbeitet und geschult, so dass die Erfassung von Altbeständen nach dem Ende des dreijährigen Projektzeitraums eigenständig fortgesetzt werden kann. Projektpartner aus dem Landkreis Holzminden sind die Sammlung der Stadt Holzminden sowie die Sammlung im Schloss Bevern (mit den Trägern Heimat- und Geschichtsverein für Landkreis und Stadt Holzminden e.V., Heimat- und Kulturverein Bevern e.V. und Landkreis Holzminden).

Das weitere Ziel des Projektes geht aber über den konkreten Nutzen vor Ort hinaus: die kulturgeschichtlichen Schätze der Region sollen virtuell zusammengeführt und durch eine gemeinsame Datenbank allen Einrichtungen und der Forschung zugänglich gemacht werden. Die dazu notwendigen Strategien und Modelle der digitalen Erfassung werden wiederum mit den beteiligten Einrichtungen zusammen modellhaft erarbeitet. Ein konkretes Beispiel für den Nutzen einer gemeinsamen Datenbank ist der „Leihverkehr“ von Objekten zwischen den Einrichtungen: Werden Objekte für eine Wechselausstellung gesucht, kann zunächst eine Recherche über die Datenbank durchgeführt und dann zielgerichtet bei einem der anderen beteiligten Häuser angefragt werden. Gemeinsame Ausstellungen werden erleichtert und die regionalen Kulturgüter können durch diese Vorarbeiten schneller und einfacher den Menschen in der Region virtuell über das Webportal „Kulturerbe Niedersachsen“ erschlossen werden.

Auch über den vereinfachten Leihverkehr hinaus wird das Projekt die Kooperation der beteiligten Museen und Sammlungen stärken und Synergien befördern: Durch den engen Austausch zu Sammlungsstrategien, Objekten und Deponierung, durch den Ausbau der gemeinsamen Notfallvorsorge oder auch durch ein gemeinsames Handeln in Bezug auf Entseuchung, Schädlingsbekämpfung oder Restaurierung. Die Strukturen sind so angelegt, dass sie offen für weitere Teilnehmende sind und langfristig möglichst viele Museen davon profitieren – beispielsweise indem technische Lösungen übertragbar sind oder Leitfäden entwickelt werden.

Da das Projekt die Grundlagen dafür schafft, die Identifikation der Menschen mit der Region aus dem kulturhistorischen Kontext heraus zu stärken, leistet es einen Beitrag für das Handlungsfeld „soziales Miteinander“ (Handlungsfeldziele „Das Gemeinschaftsleben in den Orten stärken“ und „Vernetzung fördern“). Es legt auch eine Grundlage dafür, die Objekte zu erschließen und z.B. in Ausstellungen erlebbar zu machen, so dass auch einBezug zum Handlungsfeld „Freizeit und Tourismus“ gegeben ist (Handlungsfeldziele „Attraktive Freizeitangebote“ und „Zugang und Nutzung fördern“).

Um das Projekt durchzuführen, wird der Landschaftsverband das nötige Personal für den Projektzeitraum selbst einstellen. Die förderfähigen Kosten bilden dementsprechend v.a. die durch das Projekt entstehenden Personalkosten beim Landschaftsverband ab (1,0 Stellen Projektleitung, 0,5 Stellen Projektmitarbeit, 0,1 Stellen Projektassistenz), wobei hier mit Beginn der neuen Förderperiode jeweils auch indirekte Personalkosten i.H.v. 15% der Personalkosten geltend gemacht werden können. Da die Befähigung der Akteure vor Ort zu den Projektzielen gehört, entfallen die Personalstellen nach Projektende. Dementsprechend soll eine Förderung von projektbezogenen Personalkosten und nicht als Anschubfinanzierung für Personal erfolgen. Darüber hinaus entstehen Sachkosten für die abschließende Evaluation.

Bei diesem Projekt kooperieren alle südniedersächsischen LEADER-Regionen: Neben der VoglerRegion sind die Regionen Osterode am Harz, Westharz, Harzweserland und als federführende LAG die Region Göttinger Land beteiligt. Der Fördersatz beträgt 80% auf die Nettokosten. Für das Projekt werden Landesmittel zur Kofinanzierung beantragt, die übrigen förderfähigen Kosten tragen die beteiligten Landkreise. Der Projektträger trägt demgegenüber selbst die nichtförderfähige Umsatzsteuer.

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